Die Unterscheidung in Nordwestdeutscher Sektion (NOWARA) und süddeutscher (SARA) soll aufgegeben werden. Früher gab es noch eine Ostdeutsche (Halle’scher Arachnologentag oder so ähnlich). Bei einem Verein mit nur 300 Mitgliedern macht so eine Aufteilung keinen Sinn.
Es sollen Gemeinschafts-Exkursionen stattfinden
Ich habe in einem kleineren Kreis angeboten, eine Exkursion in die Geltinger Birk anzubieten. Eine geplante Beprobung 2024 scheiterte an Beschaffungsschwierigkeiten für Bodenfallenkomponenten. Eine Unterkunft mit ausreichend Raum ist vorhanden. Die FöAG hat (auf meine Initiative) Binos angeschafft – finanziert über Umwelt Bingo. Die könnte ich mitbringen und noch drei weitere, wenn notwendig.
Für die Kolleginnen und Kollegen aus Süddeutschland wären Küstenbiotope ganz ungewohnt mit ungewohnten Arten wie beispielsweise Philodromus fallax, Clubiona frisia, Erigone maritima und falls die Exkursion im Frühjahr stattfindet, Baryphyma-Arten; das finden sie natürlich spannend. Leider ist der Ort etwas abgelegten, aber das lässt sich sicher organisieren. Ich werde das auch nochmal an anderer Stelle vorschlagen. Es ist aber im Prinzip auch ein anderes Ziel möglich.
In Schleswig-Holstein kümmere ich mich um erforderliche Genehmigungen; ich bin gut vernetzt.
Eine Exkursion ohne gemeinsames Bestimmen wird im September 2026 (in Landau) zum nächsten Kongress mit angeboten. Ich fahre da auf jeden Fall hin. Trotz der großen Entfernung.
2027 wird Volker Hartmann eine Sammelexkurion für die Nordpfalz anbieten.
Am Dienstag, den 05.08.2025 17:00 – 19:00 Uhr haben Christian Koppitz und ich in einem Online-Kurs Grundlagen zum Programm QGis unter dem Aspekt faunistischer Artenerfassung zu vermitteln. Von 6 eingeladenen, haben 2 teilgenommen, was den Vorteil hatte, dass wir auf individuelle Schwierigkeiten von jedem eingehen konnten.
Wir hoffen sehr, dass dies dazu beigetragen hat, einen Anfang in QGis zu finden.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch im Prinzip einfaches, kluge Menschen überfordern kann, wenn das ganze Thema neu und ungewohnt ist. Deshalb möchte ich hier nach und nach, die erklärten Schritte nochmal zum Nachschlagen verfügbar zu machen.
Besprochen hatten wir dies :
Einfügen einer Hintergrund-Karte
Hier: Einfügen der Satelliten-Karte von Goolge-Maps
Einfügen der Biotop-Liste des Nationalparks Wattenmeer
Eigenschaften von Layern
Hinzufügen von Beschriftung
Wahl einer Darstellungsfarbe
Kategoriesierung
Einstellen der Teildurchsichtigkeit
Abrufen von Informationen aus einem Layer
Attributtabelle
Anlegen eines eigenen Layers mit eigenen Datenfeldern
Dies will ich hier nach und nach wiederholen. In bewusst kleinen Häppchen, wenn immer ich mal Zeit dafür habe.
Wir starten mit dem, was ich auf meiner Homepage bereits als Einführung gegeben hatte (Geo-Informationen managen, Link folgt gleich nochmal). Es gibt unzählige Alternativen, aber für den Anfang ist Beschränkung der beste Ansatz.
Einfügen einer Hintergrundkarte
Wir haben die Satelliten-Karte von Google eingefügt.
Die hier angegebene Zeichenfolge markieren wir mit gedrückter linken Maustaste und kopieren den markierten Teil mit Strg-c oder im Konztextmenü (rechte Maustaste) und Auswahl „Kopieren“ in die Zwischenablage.
Nun wechseln wir zum geöffneten QGis-Programm zur Liste „Browser“, die in der Regel links angezeigt wird. In dieser Liste scrollen wir, bis wir den Eintrag „XYZ-Kacheln“ finden. Dort drücken wir drauf und öffnen mit der echten Maustaste das Kontextmenü und wählen ganz oben „Neue Verbindung“:
Anschließend öffnet sich folgendes Formular, das nicht viel Erläuterung braucht:
In 1) geben wir einen beliebigen Namen ein; man könnte hier eintragen: „Martin ist doof!“, aber ich denke, sinnvoller wäre: „Google Satellitenkarte“.
In 2) fügen wir den zuvor in die Zwischenablage kopierten Daten (https://mt1.google.com/vt/lyrs=s&x={x}&y={y}&z={z} ) ein (Strg-v oder übers Kontextmenü wie oben erläutert – diesmal natürlich einfügen)
Vorsicht Fallstrick!
Ich stelle gerade fest, dass dies nicht funktioniert, wenn die Zeichenkette am Ende ein Leerzeichen enthält! Also: „https://mt1.google.com/vt/lyrs=s&x={x}&y={y}&z={z}“ – hinten darf auf keinen Fall kein Leerzeichen stehen (hier türkis hervorgehoben)! Leerzeichen bitte löschen, wenn hinten Leerzeichen vorhanden sind. Die Zeichenkette muss so aussehen: „https://mt1.google.com/vt/lyrs=s&x={x}&y={y}&z={z}“.
Dann drücken wir „OK“ und es ist geschafft.
In QGis wird nun die Weltkarte angezeigt. Man kann im Suchfenster z.B. „Amrum“ eingeben (siehe QGis-Kniffe) oder von Hand in die Satellitenkarte hinein zoomen, um den Ort anzuzeigen, den man sehen möchte.
Das ganze QGis-System ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht sonderlich informativ. Interessant wird es, wenn wir Layer hinzufügen. Das wiederhole ich im 2. Abschnitt dieser Wiederholung.
Diese Frage wurde kürzlich, etwas anders formuliert, auf einen Tagung gestellt. Solche und ähnliche Fragen kommen immer wieder auf, wenn Arthropoden mit Fallen gefangen werden, in welchen die Tiere getötet werden, bzw. auf Sammelexkursionen Tiere direkt in Alkohol überführt werden (Käfer werden mit einem speziellen Tötungsmittel gezielt getötet).
Eine sehr ausführliche Erläuterung der Zusammenhänge habe ich auf der Webseite des Entomologischen Vereins Mecklenburg Vorpommern e. V. gefunden, auf die ich an dieser Stelle einfach mal verweisen möchte: https://www.entomologie-mv.de/ehrenkodex/.
Zu meinen eigenen Aufsammlungen: Viele der von mir gesammelten Tiere und solchen, die mir von Dritten überlassen werden, kommen in die Sammlung am Zoologischen Museum Hamburg. Ich liefere mehrmals im Jahr dort Tiere ab, die damit dauerhaft der Wissenschaft zur Verfügung stehen.
Zwei Bedienungs-Kleinigkeiten, ohne man eigentlich nicht vernünftig arbeiten kann.
Kartenausschnitt verschieben
Bild 1: Normalerweise sieht der Cursor aus, wie hier im Bild
Um den Kartenausschnitt zu verschieben, kann man sich natürlich im Menü die Hand auswählen:
Bild 2: Cursor im Menü wählen
Wenn man gleich danach wieder den vorherigen Cursor benötigt, ist es sehr umständlich, so zu verfahren.
Ich nutze zum Verschieben der Kartenausschnitts darum eigentlich nur noch die mittlere Maustaste.
Bild 2a: Verschieben durch Drücken der mittleren Maustaste
Ort suchen
Ich denke nur noch ungern an die Zeit zurück, als ich noch nicht wusste, wie man einen Ort suchen kann. Weil es andere eventuell auch nicht wissen, hier der Tipp.
Das Suchfenster unten links ist etwas wenig intuitiv zu finden. Ich habe mal zum Zeigen eingegeben: Nordstrand (nicht ENTER drücken). Das Suchergebnis hängt davon ab, welchen Kartenausschnitt man gerade geöffnet hat. Ist nur Schleswig-Holstein im Fenster, fällt die Suche eindeutig aus; alle Ergebnisse erscheinen nach kurzem Warten in einem Fenster oberhalb der Suchmaske. Hat man ganz Nordeuropa im Fenster, erscheinen unter „Nordstrand“ auch Orte in Dänemark und Norwegen. – Das finde ich durchaus komfortabel.
QGis findet auch das „Eppendorfer Moor“ in Hamburg. Und wenn ich Borsigstraße eingebe, werden mir diverse Borsigstraßen nach Bundesländern geordnet angezeigt – ohne die Borsigstraße in Lübeck; die wird erst nach der Sucheingabe „Borsigstraße Lübeck“ angezeigt. Ein sehr leistungsfähiges Tool liegt hinter dieser unscheinbaren Suchleiste.
Bild 3: Suchen nach Nordstrand
In der Ergebnisliste muss man nun nur noch auf die Passende Zeile klicken und bekommt den passenden Kartenausschnitt angezeigt.
„GIS“ ist die Abkürzung von Geo Informations System; will heißen: In der Landschaft verortete Informationen darstellen (informieren).
Bild 1: Gegeben sei eine Landschaft
Bild 1 zeigt eine Landschaft. Was sehen wir? Eine blaue Fläche, vermutlich ein See oder Teich, ein Kirche (?), zwei Bäume (?) und eine grüne Fläche, vermutlich Grünland oder Acker. Kurzum, wir haben einen Eindruck von einem Landschaftsausschnitt (die Landschaft ist natürlich größer und geht über die hier betrachteten Grenzen hinaus), wissen aber nichts genaueres darüber.
Quasi über die Landschaft gelegt muss man sich nun Schichten (in GIS-Systemen „Layer“ genannt) vorstellen. Stellen wir uns nun einen Layer „Gebäude“ vor:
Bild 2: Wie auf einer Landkarte enthält der Layer Gebäude hier nur die Grundflächen von Gebäuden
Zu Layern kann man Informationen abrufen. Das sind die Informationen im GIS. Das ist wesentlich!
Bild 3: Informationen in Layern
Wenn wir die Informationen im Layer „Gebäude“ zu den Gebäuden abrufen, erfahren wir, dass das Haus das Haus der Feuerwehr ist und der Turm kein Kirchturm, sondern der Trockenturm (ja, im Bild fehlt ein c) für die Schläuche der Feuerwehr ist.
Einem GIS können im Prinzip unbegrenzt viele Layer hinzugefügt werden.
Bild 4: ein weiterer Layer
In der Praxis ist die Anzahl der Layer begrenzt. Das GIS ist ja ein Computer-Programm und jeder Layer kostet den Computer Ressourcen (Arbeitsspeicher usw.). Deshalb ist es nicht praktikabel, alles nur erdenkliche ins GIS zu laden. Man kann, je nach Zweck, Projekte anlegen und diese Laden.
Ich benutze z.B. ein Projekt für meine Feldarbeit. Ich habe Layer mit der Biotopkartierung Schleswig-Holsteins und Hamburgs und verorten dort teilweise von mir aufgestellte Fallen.
Zur Praxis
Das beste kommt nun: Ein sehr leistungsfähiges und auch in den Verwaltungen benutztes GIS ist das Programm Quantum GIS, welches mittlerweile nur noch QGis heißt. Das Programm ist kostenlos! Aber man ist aufgefordert, das Projekt durch Spenden unterstützen. Es gibt das Programm für Linux, Windows und Mac.
Wenn man das Programm installiert und startet, wird einem eine weiße Fläche angezeigt. Das irritiert zu Anfang, ist aber korrekt so. Wir haben ja keine Layer geladen und auch die Landschaft ist ein Layer. Die so genannte Grundkarte; unten dazu mehr.
Bild 5: QGis auf meinem Rechner – im Bild: Das Tarbeker Moor (Krs. Segeberg) mit Biotopkartierung
Ich habe bei mir verschiedene Biotopkartierungen im QGis, damit ich immer weiß, in welchem Biotop ich mich befinde, wenn ich Tiere erfasse. Ich habe die Biotopkartierungen für Schleswig-Holstein und Hamburg im QGis. Damit ist schon implizit klar, dass es Daten gibt, die man runter laden und verwenden kann.
Open Data heißt das Stichwort. Allein für Schleswig-Holstein stellt die Landesregierung > 30.000 Layer zur Verfügung; angefangen bei Hundeauslaufstellen in Kiel, Robbenkolonien, Messungen zur Wasserqualität, Nationalparkgrenzen bis hin zur Biotopkartierung; abzurufen, hier: https://opendata.schleswig-holstein.de/dataset. Daten gibt es auch in Hamburg und anderen Ländern, aber auch Daten von Drittanbietern. – Auf welche Weise die Daten jeweils einzufügen sind, kann etwas tricky sein, wenn man nicht täglich damit umgeht; man muss also etwas recherchieren, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Einfach mal im Netz suchen; QGis ist ziemlich populär und man findet viele Infos und auch Erklärvideos z.B. auf Youtube.
Und nicht zuletzt, kann man ganz einfach selber Layer erzeugen. Und zwar als Punkte, Linien oder Flächen.
Damit ist in klitzekleiner Teil dessen, das man damit machen kann, erzählt. Es geht noch sehr viel mehr. Sehr praktisch ist z.B. die Möglichkeit historische oder andere eingescannte oder fotografierte gedruckte Karten (einschließlich Handskizzen) lagerichtig (hängt von der Präzision der Karte ab) als Layer einfügen zu können.
Üblicherweise benutzt man als Grundkarte Luftbilder (Google, Bing, …) oder Karten wie z.B. Opens Street Map (OSM). Einfach im Web suchen, es gibt eine Fülle von Lösungen für Hintergrundkarten und andere Aufgaben. Hier ist eine von vielen Seiten mal willkürlich ausgewählt: https://www.teuderun.de/workshops/qgis/externe-kartendienste/.
Wer eine Drohne besitzt, bzw. Zugriff auf mit einer Drohne erzeugte Ortofotos hat, kann diese ebenfalls als Layer ins GIS einfügen. Geo-TIFF braucht man dafür eigentlich nur ins GIS hinein ziehen.
Das soll es jetzt in aller Kürze sein. Zu empfehlen ist der Besuch einer Fortbildung; z.B. in einer Volkshochschule. Der Kauf eines Buches nicht unbedingt, denn das Programm wird sehr aktiv weiter entwickelt und Bücher beziehen sich meist auf ältere Progammversionen. Im Web gibt es sehr viele Tutoriale usw.
Ich bin keinQGIS-Profi, sondern Anwender, der gerade mal das kann, was er nutzt. Bitte mich nicht mit QGIS- oder GIS-Fragen löchern. Ich habe nicht die Zeit und möglicherweise auch nicht das Hintergrundwissen, Fragen hierzu zu beantworten.