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Appell an alle, die eine Sammlung unterhalten: Bitte Proben etikettieren!

Klar ist es am einfachsten, eine Nummer auf einen Probendeckel zu schreiben, welche mit einer Tabelle verknüpft ist. Im Todesfall jedoch, kann niemand wissen, wo sich die Daten zu diesen Nummern befinden. Hinterbliebene haben ganz andere Sorgen, als nach sowas zu recherchieren. So eine Schenkung wird jedes Museum ablehnen.

Kryptische Sammlung aus dem Nachlass eines verstorbenen Arachnologen. Foto: © Jonathan Neumann
Sicher: Etikettieren ist lästig. Allein das Drucken von Etiketten kann sehr kompliziert sein. Einfach zu handhabende Etikettendruckprogramme sind mir nicht bekannt. Etikettieren mit MS-Word macht keinen Spaß. Trotzdem sind aussagefähige Etiketten für Sammlungen unverzichtbar. Leserlich (!!!) mit Bleistift beschriftete Etiketten in den Proben wären ideal; alternativ geht auch Skriptol-Tinte (das hat man ja heute nicht mehr). Etikettendruck ist zudem ein weiteres spezielles Thema. Laserdruck sieht gut aus, aber je nach verwendetem Papier lösen sich die Buchstaben früher oder später vom Papier und alle Daten sind verloren. Tintenstrahldrucker mit Pigmenttinte (z.B. Typen der Canon Pixma-Serie) sind die bessere Lösung. Das Druckpapier muss säurefrei sein.

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Meine Kollegin Dr. Nicole Frigge beglückt mich mit zunehmender Begeisterung mit Fotos von Spinnen. Am 29.06.2022 entdeckte sie im Netz von Parasteatoda tepidariorum, das sie schon länger beobachtet, eine Spinne als Beute.

Foto: © Dr. Nicole Frigge
Es war nicht einfach, den Anfangsverdacht Dysdera crocata genital/taxonomisch zu bestätigen; die Beinbestachelung war untypisch (Stacheln der Coxae fehlten) und die Genitalien dieses haplogynen Weibchens waren nicht besonders ausgeprägt. Schlussendlich gab die ventrale Bestachelung von Bein IV die Bestätigung, dass die Beute die vermutete, in SH selten nachgewiesene Art, D. crocata ist.

Weitere Infos zu den Arten

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Natriumbenzoat ist ein Konservierungsmittel für Lebensmittel und deshalb ungiftig. Es ist als Granulat handelsüblich.

Bild 1: Natriumbenzoat-Granulat
Für Fangflüssigkeit gibt man 100g auf einen Liter Wasser. Im Gelände haben sich wegen des Gewichts 5 l-Kanister zum Auffüllen der Farbschalen bewährt; also 500g Natriumbenzoat auf 5 l Wasser plus einen Spritzer Spülmittel zur Oberflächenentspannung.

Es hat sich gezeigt, dass Farbschalen für Spinnen ausgesprochen fängig sind, wobei die Farbe der Schale keine Rolle spielt – das vereinfach den Einkauf preiswerter Schüsseln. Ich verwende Kimmel-Schüssel (gelbe kosten Stück 4,50 €, weiße 1,50 €), also verwende ich weiße. Trotz ihrer steilen Außenwände kann man leider nicht ganz vermeiden, dass Eidechsen in die Fallen gelangen und darin ertrinken – insbesondere bei Standorten in hohem Gras.

Um nicht zu viele Fluginsekten zu fangen, verwende ich Plexiglasdächer (wie bei meinen Bodenfallen). Hier hat es sich gezeigt, dass bei 14-tägiger Fallenleerung diese auf feucht-kühlen Böden normal geleert werden können (Schneckenproblematik außenvor), auf trocken-heißen Böden bei warmen Außentemperaturen, die Fallen jedoch austrocknen.

Bild 2: Schale anderer Bauart mit eingetrockneter Probe
Allein dies bedeutet keinen Verlust. Man kann das zu einer Platte getrocknete Natriumbenzoat vorsichtig zerbrechen und mitnehmen.

Bild 3: Getrocknetes Natriumbenzoat im Wechslegefäß
Daheim kann man die Probe dann einfach mit Wasser auffüllen, in welchem sich das Natriumbenzoat dann wieder löst und die Tiere frei gibt. Dass muss nicht mal über Nacht geschehen, weil der Lösungsprozess ziemlich schnell vonstatten geht.
Bld 4: in Wasser gelöste Probe in der Leseschale

Nachtrag

Nach nunmehr längerer Anwendung hat es sich gezeigt, dass sich insbesondere eingetrocknete, später wieder gelöste Tiere, dunkel verfärben. Es wäre besser, in warmen Jahreszeiten, den Fallenwechsel-Intervall kürzer zu halten, da ja auch keine Tiere gefangen werden können, wenn die Fangflüssigkeit eingetrocknet ist; das geht aber nur, wenn die Wege dorthin nicht sehr lang sind.

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Ein Buch über Spinnen für Einsteiger.

Non profit-Buch erschien im Springer-Verlag
Als Non profit-Projekt haben Wolfgang Nentwig und weitere Mitstreiter nun ein neues Standardwerk über Spinnen aufgelegt; erschienen im renommierten Springer-Verlag. Mit dem Erlös werden die Bestimmungsseiten für Spinnen araneae und der Wold Spider Catalog unterstützt. Mit jedem Erwerb des Buches unterstützt man eine international gute Sache!

Nicht ganz ohne Stolz muss ich zugeben, dass ich ein von allen Autorinnen und Autoren signiertes Exemplar gratis bekommen habe, weil ich ein Foto der Brückenkreuzspinne Larinioides sclopetarius (Seite 216) beigesteuert habe. Ich habe aber auch schon ein selbst gekauftes Exemplar verschenkt.

Das Buch ist in einer deutschsprachigen und in einer englischsprachigen Version erschienen.

Wolfgang Nentwig teilte mir mit, dass ein weiteres Bucht über Hausspinnen (wohl im weitesten Sinne) bereits in Arbeit sei.

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